Samstag, 20. September 2014

Küche Teil 8 - Glück gehabt


Ich habe ja leider meinen Blog in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt. Gründe gab´s verschiedene, vor allem aber hat mal wieder der Faktor Zeit seine einflussreiche Rolle gespielt. Untätig was das Holzwerken betrifft bin ich trotzdem nicht gewesen.
Ich habe u.a. mit den Türen für die Oberschränke weiter gemacht. Ehrlich gesagt habe ich die Türen mit sehr großem Erfolg immer wieder vor mir her geschoben. Nicht weil es besonders kompliziert gewesen ist, sondern weil mir die Motivation gefehlt hat und ich auch nicht durchgehend an den Türen arbeiten konnte. Das kennt sicherlich außer mir sonst niemand ;-)...

Die Vorgehensweise und Anfertigung von Rahmen für Schranktüren auf unterschiedliche Art und Weisen ist ja schon in diversen Blogs ausführlich beschrieben worden.
Daher möchte ich euch in diesem Beitrag einen kleinen und ziemlich dummen Fehler meinerseits schildern. Der ist wohl fast "interessanter" als mein Arbeitsweg für die Türen.


Wie auf dem ersten Bild zu sehen ist, habe ich bei meinen ersten Versuchen den Handgriff in die Türen mit einem Hohlkehlfräser zu fräsen auf die Andruckhilfe (im zweiten Bild zu sehen) verzichtet. Das war Fehler Nr. 1.



Die richtige Richtung, in der das Werkstück geschoben wird, ist von rechts nach links. Um möglicherweise ein besseres Fräsbild zu erhalten, habe ich irrtümlich die erste Türe von links nach rechts geschoben, ohne die Andruckhilfe von oben (Bild 2), Fehler Nr. 2.
Dadurch hatte ich weniger Kontrolle über das Werkstück, und das Werkstück wagte es tatsächlich "überraschenderweise" vom Fräser in Drehrichtung nach rechts gezogen zu werden. Und somit auch meine linke Hand. Blöderweise kam da mein kleiner Finger mit dem Fräser für einige 100tel Sekunden in Kontakt... und hatte einfach einen kleinen Schutzengel für meine Finger mit in der Werkstatt!!

Wir waren zu zweit an dem Abend in der Kurswerkstatt und der andere Hobbywerker konnte mir meinen Finger verkleben. Die Wunde war im Verhältnis zu dem was hätte sein können wirklich minimal. Aber mit dem Bewusstsein meinerseits was für ein großes Glück ich hatte habe ich die Türen nur noch fertig gefräst und dann meinen Arbeitsplatz aufgeräumt. Für den Abend hatte ich definitiv genug!


Leider musste bzw. wollte ich, da die erste Türe bei dem "Missgeschick" bis zur Innenkante durchgefräst wurde, alle Türen angleichen. So war das eigentlich nicht geplant gewesen. Aber mit dem Geschehen einige Minuten vorher, war mir mein ursprünglicher Plan ziemlich gleich. Und meine Freundin würde mir auch meinen Kopf nicht herunter reißen ;-).


Während dem Fräsen der anderen Türen war ich wohl etwas zu vorsichtig und dadurch sind Brandspuren entstanden, die ich auch bisher mit vorsichtigem Schleifen nicht heraus gebracht habe. Aber da gibt es wohl auch Schlimmeres...


Teil 9





5 Kommentare:

  1. Hi Dominik,

    da hast du ja wirklich Glück gehabt. Es ist erschreckend, welche Kraft sogar kleine Maschinen entwickeln. Jeder der behauptet man hätte in solchen Situation noch Zeit die Finger aus dem Gefahrenbereich zu ziehen, hat noch nie den blitzschnellen Ablauf eines solchen Unfalls erlebt.
    Ich wünsche dir gute Besserung und hoffentlich eine bleibende Erinnerung, die dich nie wieder im Gleichlauf fräsen lässt. Ich habe meinen Zwischenfall zum Glück nur mit 120Euro für neue Lager in der Fräse und einem neuen Fräser begleichen müssen und - 3mal auf Holz klopf - nicht mit meinem Blut.

    Ich wünsche dir sicheres Arbeiten und bin schon auf das Endergebnis gespannt. Eine Küche zu bauen steht auch noch auf meiner Löffelliste :P

    Viele liebe Grüße
    Tobi

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  2. Hallo Dominik,

    da hattest du wirklich den Schutzengel auf deiner Seite! Das Wichtigste aber... du kannst weiterhin mit einer Hand 5 Bier bestellen ;-)
    Ich hoffe bis zu unserem Löffelschnitzkurs in 3 Wochen bist du wieder fit. Ich freue mich schon darauf!

    Herzlichen Gruß
    Volker

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  3. Hallo Tobi und Volker,

    also die 5 Bier kann ich weiterhin mit den kompletten Fingern der linken Hand bestellen und mit rechts noch gleichzeitig an großen Schluck trinken ;-). Die ganze Aktion war mir eine schöne Lehre! Vielleicht hilft der kurze Bericht anderen Hobbywerkern weiter.
    Die Aktion ist ca. einen Monat her, alles verheilt. Seitdem habe ich aber keine Tischfräse mehr angelangt ;-). Freue mich auch schon sehr auf den Schnitzkurs!

    Herzliche Grüße an euch beide,
    Dominik

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  4. starkes projekt! gut durchgezogen

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  5. Hallo Dominik!

    Erst einmal ein großes Lob für diesen inspirierenden Beitrag! Ich bin bei meiner Recherche auf deinen Blog gestoßen und konnte bereits einiges für mich mitnehmen. Im Moment plane ich ebenfalls den Bau meiner Küche mit Korpussen aus Birke Multiplex. Nun weiß ich nicht, ob dieser Blog noch von dir gepflegt wird, dennoch versuche ich es einfach mit meiner Frage: Kannst du mit der nun vielleicht vorliegenden "Langzeiterfahrung" etwas zur Materialauswahl von Multiplex für die Korpusse sagen? Mir geht es dabei insbesondere um Erfahrungswerte dazu, ob sich in bestimmten Bereichen etwas verzogen hat oder ob die Oberfläche an allen Stellen der täglichen Beanspruchung (beispielsweise unter der Spüle) gut standgehalten hat. Falls du dies liest, würde ich mich sehr über eine Antwort von dir freuen!

    Vielen Dank und viele Grüße
    Jonas

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